Pubertät und junge Erwachsene (15-28J)
In der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter ist das Feuerelement vorherrschend.
Wenn eine Pflanze gewachsen ist dann kommt sie zum Erblühen. Im Sommer können wir das Feuer Qi gut beobachten. Die Sonne strahlt und die Hitze durchdringt alles. Alles erblüht und entfaltet sich gänzlich. Spaß, Freude und Ausgelassenheit erfüllen die Luft. Party und Freunde werden wichtiger denn je. Man möchte sich verlieben und sich verbinden, Freundschaften und Koalitionen schließen. Gruppenaktivitäten werden wichtig. Dabei entwickelt sich das Bewusstsein, dass man nicht allein ist auf der Welt. Es geht nicht nur um eigene Belange und Bedürfnisse, sondern auch um die Bedürfnisse anderer Menschen. Das wird nun klar erkannt. Deshalb entwickeln Menschen in diesem Alter das dringende Bedürfnis etwas für andere und für die Welt zu tun. Engagement für Umweltschutz, Tierschutz, Menschenrechte etc. finden hier ihren Anfang und Höhepunkt.
Man möchte seine Grenzen erweitern, seine Unendlichkeit spüren, Gipfelerfahrungen machen und in Ekstase kommen. Reisen und häufige Wohnungswechsel gehören ebenso hierher wie erste Drogenerfahrungen und Exzesse.
In diesem Alter geht es darum sich selbst im Kontext mit der Umwelt zu erfahren. Es geht um Beziehungen. Auch ist es wichtig seine Grenzen zu sprengen und herauszufinden wer man ist und was man überhaupt hier auf dieser Welt möchte. Es beginnt die Suche nach dem Warum und nach dem Sinn des Lebens.
Holz nährt Feuer
Holz ist die Mutter des Feuerelements. Seine Kraft bezieht das Feuer vom Holz. Man sagt auch Feuer haftet am Holz.
Ist das Holzelement stark genug und gut entwickelt, dann ist der Mensch selbstbewusst. Die junge Frau kennt ihre Qualitäten. Sie konnte sich als Kind in einem gesunden Maß und einem geschützten Rahmen erproben. Daraus erwächst Selbstvertrauen. Je größer das Selbstvertrauen umso mutiger wird sie und desto mehr traut sie sich zu. Ihr Leben ist aufregend und freudvoll. Sie hat Spaß, schließt leicht Freundschaften und kann sich ausprobieren. Mit Leichtigkeit kann sie das Leben erforschen ohne sich zu verzetteln oder sich im Chaos zu verlieren.
Holz und Feuer nicht im Gleichgewicht
Ist das Holz zu stark, dann besteht ein immenser Druck. Sie macht und tut, erreicht ihre Ziele kommt aber nie zur Ruhe und kann sich nicht lange darüber freuen. Immer schneller, weiter, höher. Sie ist getrieben und immer in Bewegung. Es ist schwierig zu teilen und sich mit anderen zu freuen. Das Feuer wird ständig mit Holz gefüttert.
Ist das Holz zu schwach, dann erlischt das Feuer, oder es brennt auf Sparflamme. Sie ist schüchtern, zieht sich lieber zurück, hat soziale Ängste. Möchte ungern im Mittelpunkt stehen. Dabei hat sie wenig Antrieb und Willenskraft. Ungern bringt sie sich ein. Sie hat wenig Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und traut sich wenig zu. Es besteht wenig Spaß und Freude im Leben. Die eigene Energie kommt nicht zur Entfaltung. Das sind zum Beispiel Jugendliche, die leicht zu Opfern von Mobbing werden und sich immer mehr zurückziehen.
Wenn Holz und Feuer im Gleichgewicht sind dann können Frauen Selbstbewußt und voller Selbstvertrauen das Leben erforschen und in Beziehung gehen. Sowohl mit Menschen als auch mit allem was ist.
Wasser kontrolliert das Feuerelement
Damit das Feuer nicht lichterloh brennt braucht es die Kontrolle durch das Wasser. Das ist die immer wiederkehrende Rückbesinnung auf sich selbst. Die Innenschau. Der Rückzug. Die Rückversicherung, steht das, was ich hier tue im Einklang mit der Weisheit meiner Seele und meiner Bestimmung?
Wenn nicht, dann holt das Leben und das Schicksal uns zurück oder wir brennen aus.
Das Feuer braucht den Kontakt und die Kontrolle des Wassers, der inneren Stimme und der inneren Weisheit, um nicht zu verpuffen.
Feuer und Wasser nicht im Gleichgewicht
Wenn das Wasser zu schwach ist dann brennt die junge Frau aus oder kommt nicht zur Ruhe. Sprunghaftigkeit und unkontrollierte emotionale Schwankungen sind die Folge.
Der Einfluss der Seelenkraft wird schwach und sie ist getrieben, nervös, hektisch, immer in Bewegung und Aktion. Sie sucht ständig andere Menschen und den Kontakt, um Kraft aus ihnen zu schöpfen. Auch verliert sie sich in andere Menschen und kann sich nicht abgrenzen. Sie kann ihre Essenz nicht bewahren und verbrennt. Die Kontrolle des Wassers über das Feuer geht bei Erschöpfung verloren und wenn die Verbindung zwischen Feuer und Wasser unterbrochen ist. Das passiert bei seelischen Traumata.
Ist das Wasser zu stark dann löscht das Wasser das Feuer. Das ist dann der Fall, wenn in der Vergangenheit schmerzhafte Erfahrungen gemacht wurden. Wenn Lebensgefahr bestand, starke Verluste, Existenzängste oder Traumata durchlebt wurden, dann wird die Kontrolle des Wassers zu stark. Die Freude geht verloren und der Mensch versinkt in Schwermut und Depression oder verharrt in Angst. Ängste blockieren die Entfaltung des Feuers.
Wenn Feuer und Wasser im Gleichgewicht sind, dann hat die junge Frau genügend Selbstsicherheit die Welt zu erobern. Sie begegnet dem Leben mit Mut und Zuversicht.
Liebe Konstantina,
vor ein paar Wochen habe ich eine Tara Skulptur geschenkt bekommen, welche in jeder Hand eine Art Schlangenkopf hält.
Nun wollte ich zu deren Bedeutung recherchieren und bin auf Deiner Seite gelandet.
Durch Deine Texte fühle ich mich regelrecht herausgeschrieben und für alle lesbar, wahrnehmbar. Diese Ausdrucksfähigkeit in Deiner Präzision meiner/ deiner Wahrnehmungen und Denkansätze inspiriert mich zu dieser Anfrage.
Mit meiner Seele kann ich Deinen Inhalten mühelos folgen und möchte mich gern mit Dir vernetzen, verbinden.
Seit 2002 hat meine Reise zu meinem Frausein, meiner Intension begonnen. Mein Feuer konnte gefühlt nicht in dem Maß brennen, wie es für meine Seele gut ist.
Jetzt bin ich Mitte vierzig und stehe an der Entfaltungsschwelle meines Potentials für mich und die Welt.
Seit drei Jahren leite ich immer wieder kleine Gruppen zur Bewusstseinsentwicklung und Wahrnehmung des Herzbewusstseins an. Beschäftige mich intensiv mit Wegen der Emotionsentlastung und fühle mich immer mehr als eine Weberin zwischen den Welten.
Auch stehe ich in einem 2011 begonnenen Ausbildungszyklus an der Schwelle zur Auseinandersetzung mit dem Element Feuer. Wieder ist da dieses Zögern und unsicher werden wie ich es aus früheren Lebensphasen kenne.
Allerdings spüre ich diesmal eine so klare Zugkraft, das es kein Ausweichen gibt. Wie kann ich mein Feuer schüren und zum brennen bringen?
Vielleicht habe ich auch schon oft inspirierend gebrannt, ohne zu merken wie ich ausgebrannt bin.
Liebe K. Antwana,
wie schön! Deine Anfrage berührt mich sehr.
Ja, ich weiß wovon du sprichst.
Dieses Zögern und diese leichte Angst, die bremst. Das eigene Potential, das spürbar ist und das Gefühl, die eigene Form ist zu eng geworden und eigentlich wird es Zeit darüberhinaus zu wachsen. Etwas neues, etwas größeres zu beginnen. Doch, wenn das Feuer einmal lodert, dann ist es schwer zu kontrollieren.
Erstmal gilt es die klare Richtung zu erspüren, und ach, es gibt ja so viele Möglichkeiten! Für was willst du brennen, was willst du erschaffen, wofür willst du deine Energie einsetzen?
Entweder du hast einen klaren Impuls, oder du hast ihn nicht. Wenn es in dir völlig klar ist, dann geh!
Wenn du zweifelst, dann kann es ein Nein sein. Dann fehlt vielleicht noch etwas.
Es kann auch sein, dass du noch nicht bereit bist, denn brennen kann auch zum Ausbrennen führen. Vielleicht ist das der Grund deines Zögerns.
Das kenne ich all zu gut. Ich habe viele Jahre gebraucht, um weiter zu gehen und etwa Neues zu beginnen. Ich habe lange gezögert, weil ich Angst vor mir selbst hatte, vor meiner Tendenz in Begeisterung, mich selbst zu vergessen und völlig in eine Sache aufzugehen. Da gilt es zu lernen das Gleichgewicht zu halten. Zumindest für mich. Ich muss das jeden Tag lernen und mich immer wieder erinnern. Achtsamkeit.
Um dein Feuer zu schüren mußt du dein Wasser gut nähren, denn sonst brennst du aus. Das bedeutet in der Balance zu bleiben, dich immer wieder zu bremsen, zu nähren, zu überprüfen. Innenschau zu halten. Das ist wie ein und ausatmen.
Und was ich auch gerade lerne ist: Ich habe Zeit. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden. Ich kann es auch langsamer angehen lassen und ich muss nicht alles machen und nicht alles allein machen.
Danke für deinen Kommentar. Er kommt zu rechten Zeit.
Alles Liebe
Konstantina