Furchtlosigkeit und Mut
Mut ist die Fähigkeit in einer Situation, die als gefährlich und riskant eingestuft wird, vor der man sich fürchtet, trotzdem zu handeln. Es ist die Bereitschaft ein Risiko einzugehen. Mut und Furchtlosigkeit sind nicht dasselbe. Wer keine Angst verspürt und etwas Gefährliches tut ist nicht mutig, sondern furchtlos. Mut bedeutet sich seiner Angst zu stellen und trotz der Angst zu handeln.
Angst ist wichtig
Gefährliche Situationen lösen Angst aus und das ist auch gut so. Dadurch erkennen wir Gefahren und gehen ihnen aus dem Weg. Hätten wir keine Angst, dann würde es die Menschheit nicht geben. Angst ist ein Indikator, der uns vor Wagemut und unkalkulierbaren Risiken bewahrt. Das gilt besonders für Umstände, die lebensgefährlich sind. Doch aufgrund von Erziehung und Sozialisation haben wir viele diffuse und konkrete Ängste entwickelt, die nicht angemessen sind. Sie bewahren uns nur vermeintlich vor Gefahren. In Wirklichkeit schränken sie das Leben ein.
Einschränkende Ängste
Unsere Gesellschaft wird von Ängsten beherrscht. Es ist unglaublich wieviele Versicherungen es gibt, die man abschließen kann. Gegen fast alles kann man sich versichern lassen. Das Gefühl in Sicherheit zu leben ist ein elementares menschliches Bedürfnis. Ohne das Gefühl von Sicherheit fehlt die Basis und man ist ständig auf der Hut vor allen möglichen Gefahren. Ängste werden jedoch auch bewusst geschürt. Ganze Industriezweige leben von der Angst der Menschen.
Es gibt Risiken und Gefahren, die lebensbedrohlich sind. Doch die meisten Ängste sind unberechtigt. Oftmals würden wir mit den Konsequenzen gut umgehen können. Diese Ängste schränken unsere Handlungsfähigkeit an, beherrschen unseren Verstand und blockieren unsere Entwicklung. Deshalb ist es gut und wichtig sich seinen Ängsten zu stellen. Außer man gibt sich mit einem Leben im Käfig zufrieden. Im Käfig der eigenen kleinen Ängste.
In der Angst liegt ein verborgener Schatz
Da wo deine Angst ist, da ist ein Geschenk für dich verborgen. Deshalb lautet mein Lebenscredo: „Folge deiner Angst. Lass dich von ihr zu deinen Schätzen führen.“ Das bedeutet nicht wagemutig zu sein und unkalkulierbare Risiken einzugehen und die eigene Lebensgrundlage zu gefährden, sondern bis an seine Grenzen zu gehen und dann noch ein kleines Stück darüber hinaus.
Mit jeder kleinen Angst, die du überwunden hast, wächst dein Vertrauen zu dir Selbst, dein Selbstvertrauen. Darüber hinaus kommst du an die Quelle deiner Kraft. Wenn du dich klein machst, dann zieht sich deine Energie zusammen und wird blockiert. Du kannst unmöglich dein gesamtes Potential entfalten. Deshalb, sei mutig! Blicke deiner Angst ins Angesicht und frage dich, was dich ängstigt. Benenne es und dann überlege dir wäre das Schlimmste was passieren könnte wenn du es dennoch tun würdest? Ist das ein Risiko, welches du in Kauf nehmen kannst? Wirst du gleich sterben, wird dein Leib oder dein Leben bedroht sein? In den meisten Fällen wird das nicht der Fall sein. Das Risiko ist recht gering im Vergleich zum Gewinn. Der Gewinn ist, dass du wirst freier wirst, mutiger und handlungsfähiger. Du wirst die Erfahrung machen, dass man nicht gleich stirbt und dass du es schaffen kannst. Diese Erfahrung ist wichtig für dein Selbstvertrauen. Schließlich müssen wir Menschen selbst erfahren was wir alles können und wozu wir imstande sind. Wenn man kleine Kinder immer beschützt und ihnen alle Stolperfallen aus dem Wege räumt, dann können sie zwar nicht hinfallen und sich wehtun, aber sie können auch nicht wirklich ihre Kraft erproben. Sie werden ängstlich und ohne Selbstvertrauen.
Wir müssen uns unseren Ängsten stellen, unsere Grenzen erfahren und uns erproben. Mutproben sind wichtig für das Selbstvertrauen. Und wie gesagt, in den meisten Fällen geht es nicht um Leben und Tod.
Die Komfortzone verlassen
Wir Menschen lieben unseren Komfort. Das ist so in uns angelegt, denn das garantiert, dass wir uns in enge Bahnen bewegen und dadurch sicher sind. Komfort ist schön und gut und wir dürfen ihn genießen, doch es ist genauso wichtig die Komfortzone zu verlassen und das rauhe Leben da draußen direkt zu spüren. Das macht uns wach und lebendig.
Deshalb spür hin wo ist deine Komfortzone und wo endet sie? Was ist dir unangenehm? Für jeden Menschen ist das etwas anderes. Schärfe dein Bewusstsein für deine Ängste und deine Komfortzone, für deine Grenzen und No Go´s. Dann gehe ein bisschen darüber hinaus. Ganz bewusst und ganz achtsam.
Das wird dich freier und lebendiger machen und dein Leben wird immer furchtloser sein.
Lebe wild und gefährlich!